Freitag, 24. Oktober 2008

3 Tage in Riga

Jetzt muss ich wohl einen Baum pflanzen :) Für sagenhafte 9 Euro (Hin-und Rückflug) konnten wir am Dienstag Morgen die Reise nach Riga antreten, und es hat wirklich alles super geklappt! Mit insgesamt 8 Austauschstudenten (Hanne, Diana und ich aus Salo, und Kerry (Südafrika), Cidalia (Portugal) Johannes, Selcuk und Timo (alle Deutschland) aus Turku) ging es in Lettlands Hauptstadt.
Da wir am Dienstag Morgen schon früh aufgestanden sind, waren wir bereits am Mittag in Riga und wurden mit strahlend blauem Himmel begrüßt. Nachdem wir unser Hostel bezogen hatten (prima Blick auf die Stadt!) ging es auf die St. Peters Church, um das tolle Wetter zu nutzen und einen Blick auf die Stadt von oben zu werfen. Im Vergleich zu Tallinn wirkt Riga wesentlich größer (700 000 EW), was allerdings daran liegt, dass die Altstadt nicht so klar zum Rest der Stadt abgegrenzt ist (in Tallinn haben wir uns fast nur in der Altstadt aufgehalten). Den Rest des Nachmittages haben wir mit einem laaangen Spaziergang durch die Stadt verbracht. Die Altstadt ist wirklich sehr schön restauriert, und es gibt viele schöne und auch prunkvolle Gebäude. Am Abend gab es dann selbstgekochte Spaghetti, bevor der Tag in einem Rigaer Pub/Club ausklang, in den wir mit dem halben Hostel gegangen sind :)
Mittwoch war dann unser großer Sightseeing Tag: Er begann mit dem Besuch des Central Markets, sowie der Markthallen von Riga. Theoretisch könnte man dort Stunden verbringen, von Fisch über Obst, Gemüse, Fleisch, Backwaren und Klamotten gibt es wirklich alles. Auf dem Markt, der sich östlich der Altstadt befindet, merkt man bereits dass man das touristische Riga verlässt. Noch weiter östlich befindet sich das sowjetische Viertel der Stadt, welches wir auch "besichtigt" haben. Hier gibt es wirklich keine Touristen mehr, man fühlt sich ein bisschen wie in Russland. Die Schere zwischen Arm und Reich wird hier besonders deutlich, da wir zum ersten Mal wirklich heruntergekommene Straßen und Gebäude gesehen haben. Trotzdem ein sehr interessanter Stadtteil! Danach ging es jedoch wieder zurück in die Innenstadt, wo wir die russisch-orthodoxe Kirche, das Freiheitsdenkmal, die Kunstakademie sowie den Dom und Rathausplatz besichtigt haben. Dank Hanne, unserer ballettbegeisterten Mitstudentin, waren wir am Abend in der Nationaloper zum Ballett "Der Sandmann" (Ich sage nur Abilektüre!). Danach ging es in den 26. Stock des Reval Hotels, in die Sky Bar, von der wir einen super Ausblick auf Riga bei Nacht hatten.
From Riga
Am Donnerstag bin ich dann gemeinsam mit Kerry und Johannes ans Meer gefahren (ca. 30 min Zugfahrt), während die anderen lieber noch Souvenirs shoppen wollten. Der Ausflug an die Ostsee hat sich aber auf jeden Fall gelohnt (schneeweißer, feiner Sand) und auch die Zugfahrt war ein kleines Abenteuer! Bevor wir den Flieger zurück nach Helsinki genommen haben, hatten wir noch einen schönen Blick auf die Skyline bei Sonnenuntergang. Alles in allem ein prima Kurztrip! Und so langsam werde ich süchtig nach Städtereisen ;)

Sonntag, 19. Oktober 2008

Herbstferien

Da man sich in Finnland sowieso eher wie an einer Schule als an der Uni fühlt, passen natürlich auch die Herbstferien ganz gut ins Bild ;) Die Ferienwoche begann am letzten Freitag, als für alle Austauschstudenten ein Trip nach Naantali (nördlich von Turku) organisiert wurde. Dieser Ort ist das berühmteste Seebad Finnlands, und gleichzeitig die Sommerresidenz des finnischen Präsidenten. Wir haben den Ort nun zu einer relativ ruhigen Zeit besucht, aber im Sommer geht´s hier wohl ab wie Schmidt´s Katze :) Nach einer 2-stündigen Stadtführung durch das niedliche Örtchen fühlte man sich ein bisschen in die 50er Jahre zurückvesetzt. Die alten Häuschen (sehen teilweise aus wie Kulissen in einem Freizeitpark), Tanzsäle und Cafés tragen entscheidend dazu bei!
Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter in die Mumminwelt, einem Freizeitpark für Kinder, in dem wir das Konzept des Parks in einer business presentation vorgestellt bekamen. Die Mummins sind hier die Helden aller finnischen Kinder, Anfang der 90er wurden die Zeichentrickfilme mit diesen Trollen produziert (hab´s damals auch geguckt :). Da wir auf dem Rückweg sowieso in Turku halten mussten, haben wir den Nachmittag/Abend noch genutzt um ein bisschen schlendern zu gehen.
Nachdem ich am Samstag Uni-Krams erledigt habe (jaja, nebenbei muss ich ja auch noch studieren:), stand der Abend ganz im Zeichen eines "Wohnheimabends". Zuerst sind wir mit ein paar Leuten bowlen gefahren und am Abend gab´s hausgemachte koreanische Nudeln von Moon, unserem Südkoreaner. Danach hab ich mein neues Lieblingsspiel entdeckt: Keumps! Ist ein französisches Kartenspiel, bei dem man in 2er Teams mit geheimen Zeichen arbeitet...seeeehr lustig!
Der Abend endete dann noch in einem Club in Salo, bei dem ich mal wieder festgestellt habe dass Finnen nach ein, zwei Vodka auf einmal viel aufgeschlossener sind als im "normalen" Leben. Die haben sogar laut "Hey Baby" von DJ Ötzi mitgesungen (jaja, den wird man wohl nie los!)
From Naantali

Für Dienstag bis Donnerstag Abend ist dann evtl. ein Ausflug nach Riga geplant. Wir haben Tickets für 9! Euro Hin-und Rückflug inkl. allem (Steuern, Kerosin...) gebucht. Bin da allerdings noch ein bisschen skeptisch ob das alles so stimmt, das waren nämlich Voucher-Codes, und der Preis ist unfassbar. Aber wenn es tatsächlich klappt, pflanze ich einen Baum :)


Montag, 13. Oktober 2008

Ein sehr finnisches Wochenende

Schon wieder ist ein Wochenende rum, und die Zeit vergeht hier wirklich wie im Fluge! "Typisch finnisch" haben sich die letzten 2 Tage hier gestaltet. Am Samstag bin ich schon früh aus den Federn gesprungen, um meine "Finnish-Friendship-Partner-Familie" in der Gemeinde Kaarina, einer Nachbargemeinde von Turku, zu besuchen. Hier hat sich nochmal mein erster Eindruck bestätigt, denn ich habe einen total Glücksgriff gelandet. Familie Fehlig ist wirklich supernett und auch sehr darum bemüht mich mit dem finnischen Leben vertraut zu machen. Daher haben wir am Vormittag gleich "Pulla", finnisches Hefegebäck was es hier wirklich ÜBERALL zum Kaffee gibt, gebacken. Hab das Rezept gleich aufgeschrieben, und wir Austauschstudenten wollen das demnächst nachbacken. Lecker! Zum Mittagessen hab es eine Suppe mit "deutschem Elch" (ich schätze mal Hirsch, aber wir haben es nicht rausgefunden) und am Nachmittag sind wir zum nächstgelegenen See spaziert (in den ich beim nächsten Besuch reinspringen soll!). Nach dem Kaffee haben wir dann noch in dem supergemütlichen Holzhäuschen Gesellschaftsspiele gespielt, so dass ich Abends erst den letztmöglichen Zug zurück nach Salo genommen habe.
Auch am sonnigen Sonntagmorgen hieß es dann zeitig aufstehen, da für "willige" Austauschstudenten eine Wanderung auf der Insel Ruissalo (vor Turku) organisiert wurde. Eine tolle Gelegnheit, um wieder etwas mit den Austauschstudenten aus Turku zu unternehmen. Nach 3 Stunden wandern und einer kurzen Pause in einer Blockhütte sowie einer Waldkirche, kamen wir dann an unserem gemieteten Cottage am Meer an. Dort gab es zur Stärkung gegrillte Makkara (Würstchen die die Finnen zu jeder Gelegenheit essen), bevor die Sauna am Wasser in Beschlag genommen wurde. Das Ganze war eine sehr lustige Angelegenheit, wir 30 übriggebliebenen Studenten haben tatsächlich alle in die Sauna gepasst :) Nach jedem Saunagang haben wir uns...tatatata...im Meer abgekühlt! Jaaa, Mama, Papa, ich bin tatsächlich nachts ins 8°C kalte Wasser gesprungen!, bei einer Außentemperatur von 9°C (Meine Eltern haben bereits vorher für Beweisfotos plädiert*hihi*). Es war wesentlich einfacher als gedacht und ALLE haben mitgemacht, ein toller Blick auf Turku bei Nacht inklusive. Nach 5 Saunagängen hieß es dann Abschied nehmen, um dick eingemummelt den Bus nach Salo zu nehmen.
Das Beweisfoto und vieles mehr findet ihr hier:
From Kaarina+Ruissalo



Montag, 6. Oktober 2008

Total begeistert von Tallinn...

...bin ich seit dem letzten Wochenende! Mit insgesamt 9 Leuten ging es mit der Fähre von Helsinki nach Estlands Hauptstadt. Nachdem wir am Freitag Mittag unser Zimmer bezogen hatten, ging es ersteinmal zu einem ausgiebigen Spaziergang durch die Stadt, in der man sich ein bisschen wie im Mittelalter fühlt :) Viele kleine bunte Gässchen, Kirchen, die Stadtmauer, Kneipen und Pubs sowie eine Menge alternativer Läden geben der Stadt ihr ganz eigenes Flair. Im Vergleich zu Finnland ist das Preisniveau auch sehr niedrig, wodurch am Abend ein Besuch in der Nationaloper (Ballett für 7 Euro!) und ein Essen im Mittelalterrestaurant "Olde Hansa" drin war. Dort haben wir dann Spezialitäten wie getrocknetes Elchfleisch, Würstchen aus Bär, Elch und Wildschwein und geräucherten Lachs probiert. Während Elch eher gewöhnungsbedürftig ist, waren die Würstchen ziemlich lecker. (Wenn auch nicht zu vergleichen mit der Original Thüringer*hihi*).
Am Samstag ging es dann rauf auf die St. Olaf´s Church, von der man einen tollen Blick auf die Stadt hat, sowie in die russisch-orthodoxe Kirche und zum Domviertel Tallins. Highlight war jedoch unsere etwas andere Stadtrundfahrt: mit einem 7-sitzigen Fahrrad und einem Tandem ging es (inklusive vieler Lachkrämpfe) durch die Altstadt. Davon existiert auch ein kleines, wenn auch unscharfes Video (keine Angst, es ist niemand zu Schaden gekommen...wir wurden nur hunderte Male fotografiert...lol) :

Nachdem wir diese komplett fertig aber glücklich überstanden hatten, ging es zu unserem gemeinsamen Abendessen und erneut in einen Pub (der zwar schön aussah, in dem wir aber ca. 1 Std. auf unsere mäßigen Cocktails warten mussten).
In einem netten Café am Marktplatz begann dann unser (leider) letzter Tag, Sonntag. Danach ging es noch einmal quer durch die Altstadt, bevor ich mich zum Schluss noch mit Janna getroffen habe, die mit noch mehr Lüneburgern eine Freundin in Estland besucht hat. Klein ist die Welt!
Eine sehr schöne (wenn auch schaukelige) Rückfahrt mit einem Blick auf Helsinki bei Nacht hat dann das tolle Wochenende ausklingen lassen!
From Tallinn