Montag, 1. Dezember 2008

St. Petersburg

Die Hauptmotivation während meiner Backwerk-Arbeitszeit war immer mein gewünschter St. Petersburg-Trip...und ich muss sagen, dafür hat es sich auf alle Fälle gelohnt!! Deshalb wird dieser Eintrag wohl auch dementsprechend länger:) Werde das Ganze wohl auch ein bisschen chronologisch strukturieren, also auf gehts:
Donnerstag, 27.11.
Letzten Donnerstag wurden wir (5 Salo-Leute: Diana, Zdena, Blanka, Sascha, ich) um 6 Uhr morgens von unserem Reisebus in Salo abgeholt, und sind somit zu den anderen 140 (!) Studenten gestoßen, die den Trip gebucht haben. Für die Organisatoren war dies schon der 4. Trip in diesem Herbst/Winter, und alle waren mit ebenso vielen Austauschstudenten ausgebucht. Von Salo bis St. Petersburg sind es nur 500 km, und täglich fahren zudem mehrere Linienbusse dorthin.
Insgesamt dauerte unsere Fahrt allerdings 11 Stunden, da die Prozedur an der russichen Grenze davon etwa 2 1/2 Stunden (ohne Warteschlange, allein die Passkontrolle) in Anspruch nimmt. Um 18 Uhr Ortszeit (Dt.+2, Fin+1 Std) kamen dann unsere 3 Busse im Hotel "Rossya" im Süden St. Petersburgs an. Das Hotel liegt in einem typisch sozialistischen Wohngebiet (ich fühlte mich leicht heimisch :), allerdings waren die Gebäude natürlich nicht saniert. Das Hotel an sich war wirklich gut, mit netten Zimmern,einem schönen Eingangsbereich und Frühstücksbuffet. Das einzige Problem war nur das braune stinkende Wasser, welches zeitweise aus dem Wasserhahn/der Dusche kam...naja, dann musste halt Wasser aus dem Supermarkt herhalten.
Nachdem wir unsere Koffer ausgepackt hatten, und uns von russischer Musik bedudeln lassen hatten (MTV Russian Music Awards*g*), ging es dann auch schon in die Innenstadt, wo eine Bootstour mit russischem Sekt (stärker als der deutsche...) und Schokolade anstand. Also ein wunderschöner Beginn für den Trip. Danach haben wir irgendwie unseren Reisebus nicht mehr wiedergefunden (der uns zum Hotel bringen sollte) und darum ging es noch zu einem Bummel auf den Newskij Prospekt, der Prachstraße St. Petersburgs. Kurz vor Mitternacht haben wir schließlich die Metro zurück zum Hotel genommen. St. Petersburg hat die tiefste U-Bahn der Welt, mit ewig langen Rolltreppen (wir haben die Zeit gestoppt: 2min 18 Sek. für eine Fahrt steil bergab). Leider darf man keine Fotos machen, aber es war auf jeden Fall beeindruckend. Aufgefallen ist uns allerdings, das fast niemand Englisch spricht, deshalb war es ganz gut dass unsere 2 Tschechinnen dabei waren, die zumindest ein wenig Russisch können :)
Freitag, 28.11.
Unser erster richtiger Tag in St. Pete begann mit einer Führung im Katherinenpalast, wobei uns auf dem Hinweg im Bus die russische Zarengeschichte näher gebracht wurde (Diana und ich haben versucht es später nochmal im Reiseführer nachzulesen...ziemlich kompliziert!). Der Palast ist sehr prunkvoll, und mit reichlich Gold ausgestattet (wie so ziemlich alles in den Palästen und der Innenstadt). Außerdem gibt es im Inneren die Nachbildung des verschwundenen Bernsteinzimmers (auch mit echtem Bernstein), ziemlich imposant! Auch hier durfte man leider keine Fotos machen, allerdings gibt es ja öfter mal Dokus darüber.
Nach dem Palastbesuch fuhren wir mit den 3 Bussen wieder ins Zentrum, wo wir die nächste Zeit in der Eremitage verbracht haben, dem größten Museum St. Petersburgs. Das Ding ist riesig und eigentlich sind wir eher durchgerannt als durchgeschlendert....aber um sich wirklich alles genau angucken zu können, bräuchte man wahrscheinlich Wochen :)
Da unser Programm proppevoll war, ging es direkt im Anschluss auch schon ins Mariinsky Theater, zur Ballettaufführung von "Schwanensee", dem Klassiker schlechthin. Dementsprechend sind auch fast alle Studenten mitgekommen :) So langsam werde ich noch zum Ballettfan! Nach der über 3-stündigen Aufführung haben wir es gerade noch so in den Supermarkt geschafft, um Essen und natürlich auch Vodka zu kaufen (bis 23 Uhr darf in Russland Alkohol verkauft werden), und den Abend dann im Hotel ausklingen lassen. Im Vergleich zu Finnland ist der Alkohol in Russland spottbillig, weshalb ich nicht wissen will, wieviele Liter Vodka auf der Rückreise in unseren Bussen waren...ein Wunder dass wir durch die Grenzkontrolle gekommen sind ;)
Sonnabend, 29.11.
Nach dem Frühstück stand am Samstag eine Bus-Stadtführung an, bei der wir an weiter entfernten Plätzen in St. Petersburg gehalten haben. Unsere Guides waren wirklich sehr gut, ich glaube wir sind jetzt alle ein bisschen schlauer was russische Geschichte angeht. Außerdem gab es eine Menge Insidertipps bzgl. russischen Restaurants, Sicherheitstipps und vermeidbarem Verhalten. Ich selbst habe mich in der Zeit eigentlich überhaupt nicht unsicher gefühlt (außer vielleicht beim Überqueren der Zebrastreifen :), allerdings wurde z. B. Saschas Zimmermitbewohner vor einem Supermarkt überfallen (tagsüber!), kam aber mit dem Schrecken davon, da er keine wichtigen Sachen im Rucksack hatte. Lang lebe Brustbeutel und Jackeninnentasche (auch wenn ich dadurch wie ein kleiner Klops aussah*g*)! Nach der Stadtrundfahrt haben wir schließlich typisch russisches Essen probiert, beim "Russian Palace Lunch", es gab u.a. Stroganoff und Plinse. Begleitet wurde das Ganze von dem Gesang einer russischen Folkloregruppe, die dann auch noch uns Studenten in irgendwelche lustigen Spielchen einbezogen hat. (ja ich weiß, das ist so ne typische Touri-Aktion, aber es war wirklich schön :). Während Diana im Anschluss an einer Führung durch den Yusupov Palast teilgenommen hat, sind Sascha und ich auf und in die St. Isaakskathedrale gegangen. Die Hauptkirche St. Petersburgs ist (wie so alles) von Innen mit viel Gold ausgestattet, ich konnte also mein Faible für russisch-orthodoxe Kirchen voll ausleben! Nach einem kurzen Abstecher ins Hotel haben wir dann wieder die Metro in die Innenstadt genommen, Borschtsch und Soljanka probiert (wie zu Hause;) und nachts ein "Taxi" zurück ins Hotel genommen. Dazu muss man wissen: Offizielle Taxis sind in Russland überteuert und brauchen lange. Daher der Rat unserer Reiseleitung: Hand raus, und in jedes Auto einsteigen (natürlich nur in Gruppen) welches keine verdunkelten Fenster hat und in dem nur 1 Person sitzt. Haben wir natürlich ausprobiert, und in dem Moment wo ich die Hand rausgehalten hab, hat auch schon das erste Auto angehalten. Konnten den Preis dann soweit runterhandeln, dass wir pro Person nur ca. 1, 80€ bezahlt haben, für eine 20minütige Autofahrt...war auf jeden Fall seeehr lustig :D
Sonntag 30.11.
Nach 3 1/2 Stunden Schlaf (ich hab wirklich überlegt, ob ich den Wecker einfach überhöre...aber man ist schließlich nicht so oft in St. Petersburg) und 2 Kaffee war ich auch wieder aufnahmefähig genug, um mich auf unsere letzte Tour zu konzentrieren: "Siege of Leningrad", über die 900 tägige Blockade St.Petersburgs (damas Leningrad) im 2 WK. Dazu ging es in ein Museum und zum Denkmal für die Verteidiger der Stadt. Ziemlich bewegend, und auch gut mal ein Stück "neuere" Geschichte mitzubekommen. Die Tour fand in unserem Stadtviertel im Süden St. Petersburgs statt. Hätte dort gern noch ein wenig mehr Zeit verbracht, um mal einen Teil außerhalb des prunkvollen und teilweise westlich geprägten Zentrums kennenzulernen. Aber dazu war die Zeit leider zu kurz! Wir haben in den knapp 3 Tagen wahnsinnig viel gesehen und jede Menge Informationen bekommen, und doch reicht es lange nicht aus um sich alles anzugucken was man möchte. Dazu bräuchte man wahrscheinlich mindestens 2 Wochen! Aber trotzdem war es eine super Tour, und endlich konnte ich mal nach Russland! Macht auf jeden Fall Lust darauf noch mehr von dem Land zu sehen.
Total erschöpft aber glücklich sind wir dann gestern Abend um 22 Uhr wieder in Salo angekommen, nach 11 Stunden Fahrt und 5 (!!!) Passkontrollen. Davon 4 auf russischer Seite.

Okay, dass war glaube ich mein längster bisher verfasster Eintrag, aber danke an alle die durchgehalten haben (Überfliegen gilt auch*g*). Die ganzen Fotos findet ihr hier:
From St. Petersburg

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

wow, die bilder sind beeindruckend!!!

meine mom fad "foucault" auch immer viel zu kompliziert :D

Anonym hat gesagt…

ДОРОЃАЯ САНДРА,

ФОТОГРАФИЙ ОЧЕН КРАСИВЫЕ.
С ПРИВЕТОМ
МАМА И ПАПА

Sandra hat gesagt…

:D Hat schon ein bisschen gedauert bis ich mittels Google euren Eintrag übersetzen konnte!
Freu mich riesig auf Weihnachten und euch wieder zu sehen :*

Anonym hat gesagt…

hey meine moltebeere,
man...bin grad erst dazugekommen, den eintrag zu lesen und ich bin schon wieder neidisch :-)
das klingt richtig richtig gut....
die stadt ist also wirklich einen besuch wert, was?
ich hoffe, du kannst du letzten tage noch genießen.
alles liebe und bis in ein paar wochen (lang ists ja echt nicht mehr :-) )